"Eine Stabilisierung der Kippelemente wäre noch möglich"
Das 1,5-Grad-Limit bei der Erderwärmung ist in großer Gefahr, doch stattdessen lieber zwei Grad anzupeilen, wäre ein Fehler, sagt der Klimaforscher Nico Wunderling. Hoffnung machen ihm "positive Kipppunkte".
Über Land schon über 1,5 Grad, ungerechte Landwirtschaft und Abholzung mit globalen Folgen
Kalenderwoche 7: Wird weiterhin der Amazonas-Regenwald zerstört und der Klimaschutz aufgeschoben, kann ein regionaler Kipppunkt globale Folgen haben, warnt Hartmut Graßl, Physiker und Meteorologe und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. In der Pflicht stehen auch von der Abholzung profitierende Länder wie Deutschland.
Die bisher komplexeste Studie zur Atlantik-Strömung hat einen kommenden Kipppunkt im System nachgewiesen. An die Auswirkungen – mancherorts ein Temperatursturz von drei Grad pro Dekade – gebe es "keine realistischen Anpassungsmaßnahmen", warnen die Autor:innen.
30 Millionen Tonnen Eis schmelzen auf Grönland jede Stunde. Das birgt nicht nur Gefahren für den Golfstrom, sondern auch für die CO2-Aufnahmekapazität des Atlantiks.
Golfstrom könnte schon in wenigen Jahren kollabieren
Die atlantische Umwälzzirkulation bricht noch dieses Jahrhundert zusammen, sagt eine neue Studie voraus. Trotz Kritik an der Prognose zeichnet sich ab, dass das Risiko der kippenden Atlantikströmung bisher unterschätzt wurde.
Immer mehr Süßwasser fließt an den Polen ins Meer. Das droht die Strömungen in den Ozeanen zu verändern, früher oder später könnte Europas "Zentralheizung" ausfallen. Eine neue Studie untersuchte die Strömungsverhältnisse am Südpol.
Dass die Atlantische Umwälzströmung schwächer wird, ist schon bekannt – jetzt deutet eine Studie auf eine "fast vollständige Destabilisierung" als Folge des Klimawandels hin. Sollte die Strömung wirklich ausfallen, hätte das dramatische Folgen für viele Regionen auf der Welt – auch für Europa.
Europas "Zentralheizung" ist derzeit so schwach wie nie in den vergangenen 1.000 Jahren, und der Kipppunkt liegt umso näher, je weniger die Menschheit gegen die globale Erwärmung unternimmt. Es darauf ankommen zu lassen, ist keine gute Strategie.
Warmes Wasser aus dem Golf von Mexiko sorgt für unser gemäßigtes Klima. Doch die Strömung ist nicht mehr so stark wie noch vor einem Menschenalter. Das abflauende Golfstrom-System ist eines der 16 Kippelemente, die auch die Zivilisation bedrohen könnten. Wir stellen sie in einer Serie vor – Teil 4.
Provokante Studie stellt Klimaforschung auf den Kopf
Das Zusammenbrechen des Golfstroms könnte Nordamerika und Europa hart treffen. Das legt zumindest eine jetzt veröffentlichte Studie eines internationalen Forscherteams nahe, die den Simulationen gängiger Klimamodelle und anderen Forschungsarbeiten fundamental widerspricht.